Wie jedes Frühjahr strömen bei den ersten Sonnenstrahlen und gefühlten Temperaturen von mindestens 20°C zahlreiche Gartenteichbesitzer und solche, die es noch werden wollen, in die Gartencenter und Zooabteilungen um neue beflosste Freunde für ihren Garten und ihr Heimbiotop zu erwerben. Meistens kaufen sie dann dort auch Fische und wundern sich dann, dass ihre Neuen und sogar ihr Altbestand an Teichbewohnern an allen möglichen Krankheiten erkrankt und zum Teil sogar zugrunde geht.
Außenhälterungsanlage
Die meisten Fische, die im sogenannten "Fachhandel" angeboten werden, haben meistens keine Quarantäne von mind. 4 Wochen durchlaufen. Sie sind zum Teil zwar im Winter in warmem Wasser gehalten worden, aber nicht für die wechselnden Temperaturen im Teich vorbereitet.
Die meisten Fische werden bei ca. 18-20°C in den Verkaufsmärkten gehalten, dann vom Kunden gekauft und in den Teich, in dem der Kunde 10 bis 12°C misst, eingesetzt. Wenn der Teichbesitzer fälschlicherweise an der Wasseroberfläche, an der die Sonnenstrahlen das Wasser schon etwas angewärmt haben, die Temperatur abliest beachtet er aber hierbei nicht, dass in tieferen Schichten 6-8°C vorherrschen.
Fische sind wechselwarme Lebewesen, das heißt, dass bei einer Temperatur von 20 bis 24°C alle Lebensfunktionen wie z. B die Verdauung aber auch das Immunsystem zur Krankheitsabwehr zu 100% aktiv sind. Wird die Wassertemperatur kühler, wird auch das Immunsystem der Fische schwächer und es kann somit nicht auf plötzlich auftretende Krankheiten ausreichend reagieren.
Je näher die Körpertemperatur der Fische an 4°C kommt, umso langsamer sind die gesamten Körperfunktionen. Bei 4°C läuft praktisch der Fischorganismus nur noch im "Notbetrieb". Deshalb treten gerade bei Fischen, die von warmen Haltungsanlagen in den Teich nach draußen gesetzt werden, verstärkt Krankheiten, wie z. B. Weißpünktchenkrankheit, Verpilzung (weil ja auch beim Fangen die Schleimhaut beschädigt wird und sich genauso langsam regeneriert) sowie Frühjahrsvirämie usw. auf. Deswegen sollten Teichfische im Frühjahr nur aus Außenhälterungsanlagen gekauft werden, weil in ihnen meistens die gleiche Temperatur wie in den Teichen herrscht.