Oft ist es gerade jetzt, in der trüben Jahreszeit, der Wunsch vieler, sich die tropische Schönheit, das Licht an frühen Abenden und das wohlige Gefühl eines satt grünen, hell erleuchteten Aquariums mit seiner faszinierenden Welt voller kleiner, bunter Fische ins eigene Zuhause zu holen.
Aber auch hier gilt: Geiz ist nicht immer geil, wer billig kauft, kauft meistens zweimal!
Das richtige Anfängeraquarium ist nicht, wie viele vielleicht meinen, das 60cm Anfängerset mit ca. 50 Litern Inhalt.
Nein: 100 L sollte es schon haben und am besten zwei geeignete Leuchtstoffröhren!!
Warum?? Fragt sich vielleicht der Anfänger. Nun, das ist leicht zu beantworten:
1. Je größer die verwendete Wassermenge ist umso stabiler ist das Wasser bei eventuellen Pflegefehlern.
Zu viel Futter, zu schneller Besatz und das Revierverhalten von Fischen können zu extremen Stress bei unseren Pfleglingen führen ( Bei kleinen Becken ist es so wie wenn sich z. B. 10 Leute in einem kleinen Raum befinden - die Luft wird relativ schnell stickig.). Genauso ist es im Aquarium, wo ja nebst Futterresten und Pflanzenteilen auch noch der sich zersetzende Kot der Fische die Wasserqualität negativ beeinflusst. Beim Wasserwechsel machen wir bei größeren Aquarien nicht so einen radikalen Eingriff in das biologische Gleichgewicht als bei kleinen Aquarien.
Merke: Je größer das Aquarium umso mehr Biologie hilft dem Anfänger die Wasserqualität stabil zu halten!
2. Der Standort des Aquariums sollte dort sein, wo man es auch in Ruhe betrachten kann. Er sollte nicht an einer Wohnungsschnellstraße liegen, an der Türen dauernd auf und zu gehen oder zig Leute daran vorbei laufen. Des weiteren sollte direktes Sonnenlicht, welches länger als 10 Minuten auf das Aquarium scheint vermieden werden.
Merke: Der beste Standort ist die dunkelste und ruhigste Ecke im Raum!
3. Ein Aquarienset, bei dem die Komponenten Filter, Licht und Heizer nur gerade so ausreichend sind, führt bei einem höheren Fischbesatz leicht zu Stress. Damit kann es schnell zu Krankheiten bei Fischen kommen.
Merke: Lieber etwas größere Komponenten anschaffen = Sicherheitsreserve!
4. Ein falscher Bodengrund, wie z. B. zu feiner Sand, zu grober Kies, Torfplatten im Boden, kein vernünftiger Bodengrunddünger ... stören das Pflanzenwachstum und damit das Biologische Gleichgewicht, das sich meist gar nicht erst einstellt (Pflanzen faulen ab, Überdüngung usw.).
Merke: Nicht alles, was auf den ersten Blick schön aussieht ist auch für das Aquarium geeignet!
5. Ein weiterer oft häufig gemachter Fehler sind zu wenige, oder zu langsam wachsende Pflanzen im Aquarium.
Merke: Viele günstige, schnell wachsende Pflanzen sind besser als wenige teure und langsam wachsende Pflanzen!
6. Oft werden zu schnell zu viele Fische eingesetzt, obwohl der biologische Kreislauf sich erst über Wochen und Monate entwickelt. Ein Salat, den man heute im Garten auspflanzt, kann man auch nicht innerhalb einer Woche ernten und genau so ist es mit der Biologie im Aquarium.
Merke: Anfängliche Geduld zahlt sich später durch ein stabiles Aquarienmilieu aus!
7. Was bunt ist wird zusammengesetzt, egal ob Temperatur, Verhaltensweise und Wasseransprüche der Fische passen oder nicht.
Merke: Gute Fachhändler können hier den Anfänger sehr kompetent beraten.
8. Nicht viele verschiedene Fische („Smarties“) wirken toll, sondern wenige Arten, die gezielt für Boden, mittleren Bereich und Oberfläche zusammengestellt werden. Schwarmfische kommen erst ab 10 Stück oder mehr richtig zur Geltung (deshalb sollte es auch mindestens ein 100L Aquarium sein).
Merke: Weniger ist oft mehr !
9. Vorsicht auch bei Fachliteratur, z. B. ist der oft als Anfängerfisch angepriesene Guppy, aufgrund der Hochzucht, zu einem empfindlicheren Pflegling geworden als es in den meisten erhältlichen Büchern steht.
Merke: Papier ist geduldig!
10. Ein guter Fachhändler wird den Kunden ( Ich will unbedingt diese Fische in meinem Aquarium haben) in die richtige Richtung führen und ihm bei seinen Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Merke: Lieber gleich zum Fachmann!
Sparen Sie sich Geld und Ärger!